Die Befreiung
Veränderung bedeutet gemeinsame Arbeit und Reflektion mit Menschen in Workshops, Einzel- und Teamcoachings. Dabei durchlaufen wir stets eine besonders emotionale Phase, auf die wir uns immer wieder sehr freuen und die für die Teilnehmer von großer Bedeutung und mit viel Freude verbunden ist. Es ist die Phase, in der die individuellen Werte und Motive der Teilnehmer identifiziert werden.
Im ersten Schritt werden die Werte ermittelt, also die Begriffe, welche beschreiben was jemandem im Leben ganz allgemein oder in einem bestimmten Kontext wichtig ist. Hier kommt es schon zu ersten Erkenntnisschüben.
Folgende Erkenntnis-Varianten kommen häufig vor:
- Die eigenen Werte waren nicht bekannt.
- Fremde, unreflektierte Werte dienten bis jetzt als Orientierung und führten zu unattraktiven Ergebnissen.
- Die eigenen Werte spielen in bestimmten Kontexten keine Rolle.
- Die eigenen Werte wurden von fremdem Werten überlagert.
- Die eigenen Werte müssen aktiv unterdrückt werden, um in einem Kontext „erfolgreich“ zu sein.
Im zweiten Schritt lernen die Teilnehmer ihre Motive und deren Intensität kennen. Sie erkennen, möglicherweise das erste Mal in ihrem Leben, konkret welche Motive sie antreiben, welche Bedürfnisse daraus entstehen und zu welchen Handlungen diese in der Vergangenheit geführt haben.
Unsere Kunden haben damit nun einen eigenen Rahmen zur Reflektion zur Verfügung. Dieser ermöglicht es ihnen, ohne fremde Hilfe, ihre Handlungen in jedem denkbaren Kontext sichtbar zu machen, zu verstehen, zu bewerten und gegebenenfalls zu verändern.
Ein Roter Faden
Diese Kombination aus individuellen Werten und Motiven ist das, was man als „roten Faden“ bezeichnet. Man kann ihn, ab diesem Zeitpunkt, genau beschreiben und in der Regel durch das ganze bisherige Leben verfolgen. Er hilft, wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die eigenen Handlungen und Entscheidungen zu gewinnen.
Das Schönste aber ist: Wenn der rote Faden erst einmal sichtbar ist, lässt er sich für die Gestaltung einer attraktiven Zukunft nutzen.
Erkenntnis-Tsunami und Emotionen
Es ist schwer zu beschreiben, was in diesen Momenten mit den Teilnehmern passiert. Emotionen pur! Die Gestik und Mimik verändern sich schlagartig. Konnten wir bis dahin beobachten, wie die Mundwinkel eher nach unten gerichtet waren, dass es an Körperspannung fehlte und die Schultern hingen, ändert sich das Bild meist von einer Sekunde auf die andere. Die Menschen richten sich auf, sie entspannen, lachen und sind voller Energie. Das ist ein wunderbarer Moment voller Freude für alle Beteiligten.
Auch wenn die gewonnen Erkenntnisse manchmal schmerzhaft oder unangenehm sind, sind sie vor allem eines, befreiend. Nicht selten fließen Tränen der Erleichterung. Das ist reinste Selbsterkenntnis und verhilft fast unmittelbar zu mehr echter Selbstsicherheit und echtem Selbstbewusstsein. Die Menschen fühlen sich den Gegebenheiten nicht mehr ohnmächtig ausgeliefert, sondern erlangen eine neue Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit.
Das beschriebene Vorgehen ist eine rekursive Methode, die immer besser wird, je öfter sie sie anwenden. Es lohnt sich, die eigenen Werte und Motive immer wieder anzuschauen und darüber nachzudenken, in welcher Form sie in ihrem Leben eine Rolle spielen und was das für ihre zukünftigen Handlungen und Entscheidungen bedeutet. In unserem Blog werden wir immer wieder drauf zurückkommen und ihnen viele weitere Anwendungsgebiete aufzeigen.
Die Bedeutung für die persönliche Gelassenheit
Die Erfahrung zeigt, sobald sie dieses Vorgehen und damit ihren roten Faden kennengelernt und erfahren haben, wie wertvoll die damit verbundenen Erkenntnisse sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie in ihr „altes Leben“ zurück wollen. Altes Leben als Synonym für unreflektierte Gewohnheiten, eingeschliffene Verhaltensweisen oder nie überprüfte persönliche Glaubenssätze. Sie werden alles daransetzen, ihre Zukunft an diesem roten Faden auszurichten. Damit verbunden ist eine natürliche Veränderung ihrer Handlungsmuster.
Wir definieren Kultur als die Gesamtheit aller Handlungen von Menschen in einem bestimmten Kontext.
Daraus folgt: Wenn Handlungen verändert werden beginnt Kulturentwicklung!
Und wenn das eine Gruppe von Menschen startet – entsteht ein Aufbruch!